Der Arbeitskreis Internationalismus Stuttgart versteht sich als eine Gruppe, die aus einem internationalistischen und klassenkämpferischen Standpunkt heraus, den Kampf gegen das herrschende System führt, um dieses perspektivisch zu überwinden. In unserem Kampf für eine befreite Gesellschaft, jenseits kapitalistischer Zwänge, beziehen wir uns nicht nur auf den notwendigen Kampf in der BRD, sondern solidarisieren uns auch mit den von imperialistischen Kriegen und von Ausbeutung betroffenen unterdrückten Völkern weltweit. Ebenfalls unterstützen wir die fortschrittlichen Kräfte der Befreiungskämpfe, die eine emanzipatorische und sozialistische Perspektive haben. Dies beinhaltet ebenso die Unterstützung und Zusammenarbeit linker migrantischer Organisationen hier in der BRD.
Doch muss unsere Arbeit immer zuerst die herrschenden Verhältnisse vor Ort angreifen. Die BRD führt seit den neunziger Jahren wieder Krieg und ist führendes Mitglied der EU und NATO. Sie stellt den drittgrößten Waffen-exporteur weltweit dar und ist wirtschaftlich eines der stärksten Länder der Welt. So muss der antiimperialstische Kampf ganz nach dem Motto, der Hauptfeind steht im eigenen Land, insbesondere gegen die imperialistische (Kriegs-) Politik der BRD geführt werden.
Die BRD profitiert, wie auch die restlichen imperialistischen Großmächte, weltweit von Ausbeutung und Unterdrückung, von Ausplünderung der Menschen und Rohstoffe.
Die Intervention in die Länder, die für das Kapital von geostrategischem oder wirtschaftlichem Interesse sind, um Rohstoffe zu sichern und vor allem um neue Absatzmärkte für das westliche Kapital zu öffnen, gehört mit zu der kapitalistischen Logik der Profitmaximierung. Die imperialistischen Länder sind gerade jetzt, in Zeiten der anhaltenden Krise, gezwungen, ihre politischen und wirtschaftlichen Einflussgebiete, Absatzmärkte sowie die Sicherung von Rohstoffquellen und geostrategisch wichtigen Standpunkten auszuweiten. Durch die zeitweise Konkurrenz der einzelnen imperialistischen Lager wird dies noch verstärkt. Dies ist ohne den Umsturz der herrschenden kapitalistischen Verhältnisse nicht zu ändern.
Somit sehen wir den Teilbereich Antimilitarismus, zu dem wir schwerpunkt-mäßig arbeiten, als eines der notwendigsten Arbeitsfelder im Kampf gegen das kapitalistische und imperialistische System. Die Widersprüche, die sich hier zeigen, sind nicht innerhalb der aktuellen Verhältnisse lösbar. Sonstige Themenfelder, zu denen wir arbeiten, sind die theoretische Auseinander-setzung mit internationalen Entwicklungen und Kämpfen, als auch mit dem staatlich geführten Rassismus durch die Flüchtlingspolitik der EU.
Wir versuchen stets ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Theorie und Praxis zu halten, denn ohne Theorie ist die nachhaltige politische Arbeit unmöglich und verbleibt auf dem Niveau des Aktionismus, der ohne Ziel ins Leere läuft und nur Symptome bekämpft. Andererseits gehört zur Theorie ein Praxisbezug, um dieser eine konkrete Perspektive zu geben und durch gelungene Kampagnen oder Misserfolge unsere Theorie anhand der Praxis zu überprüfen und weiterzuentwickeln.
Daher steht für uns fest, ein effektiver Antimilitarismus ist nur in Verbindung mit einem konsequenten Antikapitalismus möglich! Für eine Welt ohne imperialistische Kriege, für die Gleichberechtigung aller Menschen, für eine klassenlose Gesellschaft!