Die Reichen sollen die Krise bezahlen!
#nicht auf unserem Rücken
Die Corona-Krise ist nicht nur eine Bedrohung für unsere Gesundheit. Im Schatten der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, organisieren Staat und Unternehmen heftige Angriffe auf unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Milliarden für Konzerne stehen bereit, während für uns die Arbeitszeiten verlängert werden. In kaputtgesparten Krankenhäusern sollen die Beschäftigten ohne ausreichende Schutzausrüstung die Pandemie bewältigen, während in vielen Betrieben für den Profit der Aktionäre ganz normal weitergearbeitet wird. Und Protest dagegen soll nicht erlaubt sein?
Für unsere Interessen, für unsere Rechte – heraus zum 1.Mai!
Die Corona-Pandemie und die damit zusammenhängenden Einschränkungen im öffentlichen Leben haben den DGB dazu bewogen, bundesweit die 1.Mai-Demonstrationen abzusagen.
Wir haben uns dazu entschlossen, trotz der Schwierigkeiten, am 1. Mai zu einer öffentlichen Versammlung aufzurufen. Warum?
Weil wir es gerade jetzt für notwendig halten, ein klares Zeichen dagegen zu setzen, dass die aktuellen und kommenden Krisenlasten auf uns Lohnabhängigen abgewälzt werden – und genau diese Entwicklung zeichnet sich im Schatten der Virusbekämpfung gerade ab: Massenentlassungen im Metall- und Elektrobereich, viele kleinere Gastro-Geschäfte die bereits Insolvenz anmelden mussten, höhere Arbeitsbelastung im immer schon schlecht bezahlten Gesundheitsbereich, 12 Stunden Tage und ein Kurzarbeitergeld, das zum Überleben kaum reicht. Auch im Einzelhandel massenhaftes Arbeiten ohne ausreichende Schutzausrüstung… Und die Krisenfolgen kommen erst noch!
Weil wir es nicht stillschweigend hinnehmen können, wenn der Notstandsmodus benutzt wird, um Freiheitsrechte abzuschaffen, die Kontrolle und Überwachung der Bevölkerung voranzutreiben und die Präsenz der Bundeswehr im Inneren auszubauen.
Weil es nicht sein kann, dass wir in nicht-notwendigen Bereichen zusammen mit zum Teil hunderten anderen, ohne ausreichend Schutzmaßnahmen weiter arbeiten müssen – dagegen aber nicht protestieren dürfen!
Weil wir die verschiedenen Ansätze für Protest, Organisierung und Widerstand gerade jetzt in die Öffentlichkeit tragen wollen. Es sind so wichtige Kämpfe, die jetzt nicht im “stay-at-home-Modus” verebben dürfen: Frauen, die sich dagegen wehren, in schlecht bezahlte und prekäre Arbeitsverhältnisse gedrängt zu werden, dagegen, dass sie zusätzlich den Großteil der häuslichen Reproduktionsarbeiten verrichten müssen, außerdem noch den Schulunterricht sowie Kita-Betreuung mit übernehmen und jetzt sogar noch mehr alltäglicher patriarchaler Gewalt ausgesetzt sind. Die Solidarität mit den Geflüchteten, die unter menschenunwürdigen und gesundheitlich unverantwortlichen Bedingungen in Lagern auf den griechischen Inseln festgehalten werden, oder hier in Deutschland in Massenunterkünften eingesperrt werden.Die Kämpfe von Mieter*innen gegen Mieterhöhungen und Zwangsräumungen und für die Enteignung großer Immobilienspekulanten. Proteste für eine sozial-ökologische Transformation und gegen eine Politik, die das Klima dem Profit opfert. Die Corona-Pandemie zeigt, dass diese Kämpfe zusammengehören und wir eine solidarische Alternative zum Kapitalismus brauchen.
Weil diese Krise nicht auf unseren Rücken abgewälzt werden darf, sondern von denen bezahlt werden soll, die in den letzten Jahren mit unserer Arbeitskraft fette Profite eingefahren haben! Die Reichen, die daran verdient haben, dass unser Gesundheitssystem immer weiter kaputtgespart und privatisiert wurde, sollen bezahlen!
Kurzum: Wann, wenn nicht jetzt, am 1. Mai, unsere Anliegen, Forderungen und Perspektiven zusammenbringen? Wir verstärken dabei kein Infektionsrisiko, wir rufen alle auf Atemmasken und Handschuhe zu tragen und die Mindestabstände einzuhalten!
Kommt am 1.Mai um 12 Uhr zum Schlossplatz!
Die Reichen sollen zahlen! #nicht auf unserem Rücken